Aggressions-Tagebuch – Anleitung

Ein Aggressions-Tagebuch hilft dabei, die Auslöser und Art deiner Aggression zu erkennen und zu verstehen.

Das unterstützt auf verschiedene Weisen beim Umgang damit:

  1. Du selbst lernst deine Aggressionen besser zu verstehen und kannst Techniken dagegen gezielter einsetzen.
  2. Mitmenschen, Antiaggresionstrainer, Therapeuten oder Betreuer können dich mit den Erkenntnissen aus deinem Tagebuch noch besser unterstützen.

Auch hilft es dabei sich kleine Fortschritte bewusst zumachen. Wer ein Anti-Aggressionstraining absolviert, wird mit Hilfe des Tagebuchs irgendwann feststellen, dass die Tage mit aggressiven Handlungen weniger werden. Das motiviert zusätzlich!

➔ Hier kannst du eine Vorlage für ein Aggressionstagebuch kostenlos herunterladen und bei Bedarf ausdrucken.


Was ist ein Aggressions-Tagebuch?

In unserem Alltag sind wir oft Situationen ausgesetzt die Aggressionen auslösen können. Und meist sind wir uns dessen nicht einmal bewusst. Dadurch ist es schwierig einzuschätzen woher die Aggression kommt, und welche Auslöser zu Grunde liegen. Mit einem Aggressionstagebuch kann man diese Auslöser über den Tag hinweg aufschreiben und einschätzen.

Mit diesem Tagebuch wirst du herausfinden welche Situationen dich am meisten aufregen und wie du darauf reagierst. Außerdem kannst du es anschließend im Anti-Aggressionstraining nutzen, um die Auslöser deiner Aggressionen zu verhindern. Wenn du Hilfe von einem Anti-Aggressionstrainer oder Therapeuten suchst, kannst du ihm ebenfalls dieses Tagebuch zeigen. Denn oft kann ein Aggressionstagebuch diesem helfen, sich einen Überblick der Aggressionen in deinem Alltag zu verschaffen.

Aggressions-Tagebuch
Beispiel eines Aggressions-Tagebuchs

Aggressionstagebuch für Eltern, Lehrer und Erzieher

Die Führung eines Aggressions-Tagebuchs ist ebenfalls hilfreich, wenn man Aggressionen bei Kindern oder pflegebedürftigen Mitmenschen abbauen möchte. Darum empfehlen wir dieses Aggressionstagebuch auch Eltern, Erziehern und Lehrern. Ältere Kinder die bereits lesen und schreiben gelernt haben, kann man auch in das Schreiben ins Tagebuch involvieren. Dadurch lernen die Kinder, wie sie ihr Verhalten und ihre Gedanken ausdrücken und erklären können.

Handelt sich dabei allerdings nicht um das eigene Kind, raten wir dies mit den Eltern abzusprechen und deren Einverständnis einzuholen. Hierbei ist es äußerst wichtig, dass die Informationen im Aggressionstagebuch lediglich als Hilfe zum Abbau von Aggressionen genutzt werden und nicht als Beschwerdebrief für die Eltern missbraucht werden. Außerdem sollte man die Informationen in einem Tagebuch über ein Kind streng vertraulich behandeln, und nur Menschen involvieren die es auch betrifft. Wenn man dies beachtet, kann es als hilfreiche Übersicht dienen und Ansätze zur Verbesserung geben. Dann ist das Tagebuch eine gute Kommunikationshilfe zwischen Eltern und Betreuern.


Wie führe ich das Aggressions-Tagebuch?

Eine Vorlage für das Aggressionstagebuch kannst du dir hier kostenlos herunterladen. Das Aggressions-Tagebuch kannst du direkt am Computer ausfüllen oder ausdrucken und mit der Hand schreiben. In diese Tabelle schreibst du alle Situationen, in denen du dich aggressiv verhalten, oder aggressiv gefühlt hast. Am besten schreibst du diese direkt auf nachdem sie passiert sind, weil du dich dann noch gut an alles erinnern kannst. Wenn du im Alltag nicht genügend Zeit und Ruhe dafür hast, kannst du dir alternativ am Ende des Tages etwas Zeit nehmen.

Datum/Uhrzeit: In dieser Spalte notierst du so genau wie möglich, wann die Situation begonnen hat.

Situation: Hier solltest du die Situation in welcher das Verhalten aufgetreten ist in kurzen Worten oder Stichpunkten beschreiben. Wichtig ist, dass die Auslöser des aggressiven Verhaltens genannt werden. Falls du nicht sicher weißt, was die Aggressionen ausgelöst hat, kannst du beschreiben, was kurz vor dem Auftreten passiert ist.

Verhalten: Hier beschreibst du die Reaktion auf den Auslöser und das Aggressive Verhalten. Dies kann eine körperliche Reaktion sein, wie Schlagen, Weglaufen oder etwas kaputt machen. Dazu gehören aber auch verbale Aggressionen wie zum Beispiel: Schreien oder Fluchen.

Gedanken: Hier kannst du Gedanken notieren, die dir während den Aggressionen durch den Kopf gehen. Oft teilen wir unsere Gedanken nicht mit, oder vergessen diese auch schnell wieder. Sie können jedoch viel über die Ursache einer Aggression aussagen.

Gefühle: In dieser Spalte kannst du deine Gefühle so anschaulich wie möglich beschreiben. Denn Aggressionen bestehen oft aus mehreren Gefühlen wie beispielsweise Wut, Eifersucht oder Nervosität.

Ein Aggressions-Tagebuch bringt am meisten, wenn es über einen längeren Zeitraum geführt wird. Tipps wie du mit diesem Tagebuch gezielt Aggressionen abbauen kannst findest du auf unserer Startseite.